Trekking in Nepal – Everest Base Camp Trek
Nach meiner Kilimandscharo Besteigung war für mich schnell klar: ein weiteres Bergabenteuer muss her. Trekking in Nepal stand sowieso immer schon auf meiner Buket-List. Also habe ich nach meiner Rückkehr vom Kili gleich angefangen potenzielle Gipfel zu recherchieren. Schnell habe ich mich in den Lobuche East verliebt. Dieser 6000er sollte es sein. Ein weiteres Plus: Auf dem Weg dorthin wandert man auf dem Everest Base Camp Trek zum berühmten Everest Base Camp.

Trekking in Nepal – Everest Base Camp Trek
Nepal ist eindeutig eines der beeindruckendsten Reiseziele Wanderfans weltweit – schließlich beherbergt Nepal ganze acht der vierzehn höchsten Berge der Erde, darunter den Mount Everest. Der EBC führt durch das Khumbu-Tal, vorbei an alten Klöstern, Sherpa-Dörfern und vielen Hängebrücken. Unterwegs erblickt man einige der höchsten Gipfel der Welt, darunter Lhotse, Nuptse und Ama Dablam.
Das Ziel des Treks ist das Basislager des Mount Everest auf 5.364 Metern. Die Wandertour dauert in der Regel zwischen 12 und 14 Tagen und man benötigt auf jeden Fall eine gute körperliche Fitness. Während der Wanderung übernachtet man in traditionellen Teehäusern. Diese ranken von sehr einfach bis hin zu gemütlichem Komfort.
Inhalt
Beste Reisezeit für Trekking in Nepal
Die beste Reisezeit für Trekking in Nepal ist von Ende Februar bis Anfang Mai sowie von Ende September bis Mitte November – also der Frühling und der Herbst. Ich war Anfang November in Nepal und wir hatten keinen Regen. Die Nächte waren kalt aber sobald die Sonne über die Berge kam, war es sehr angenehm. Auch die Natur wurde mehr und mehr herbstlich und man konnte die Menschen beobachten, wie sie sich auf den Winter im Khumbu Tal vorbereiten.
Ein Nachteil der Reisezeit Herbst für den EBC ist, dass es im Base Camp keine Zelte gibt, da keine Everest Season ist. Das hätte ich schon gerne gesehen.
Vorbereitung auf den Everest Basecamp Trek
Natürlich ist der Everest Basecamp Trek ein recht touristischer Trek in Nepal. Hier trifft man Menschen aus aller Welt und alleine ist man nur selten auf dem Weg unterwegs. Doch Abends im Teahouse war ich geschockt, wie schlecht es den Menschen ging. Wie schlecht sie scheinbar vorbereitet waren oder blauäugig mit der Höhe umgegangen sind.
Daher mein Apell: Ja, der Trek ist anstrengend, vor allem über einer Höhe von 3500m. Körperliche Fitness und Ausdauer sind wichtig. Natürlich ist die Höhe etwas auf das man sich nur schwer vorbereiten kann – auch Topathleten können die Höhenkrankheit bekommen. Dennoch ist es wichtig, sich vorab zu informieren, wie man sich in der Höhe verhält.
Tipps für das Verhalten beim Höhenbergsteigen:
- Langsame Akklimatisierung: Steige nicht zu schnell auf. Plane genügend Akklimatisierungstage ein, um deinem Körper Zeit zu geben, sich an die Höhe zu gewöhnen.
- Langsames Gehen: Neben genügend Akklimatisierungszeit habe ich gute Erfahrung mit langsamen Gehen gemacht. Auch wenn du sonst ein schneller Wanderer bist, gehe langsam (so richtig langsam) und mache Pausen.
- Hydration: Trinke mindestens 3-4 Liter Wasser pro Tag. Ich versuche schon morgens meinen ersten Liter zu trinken, wenn in in der Höhe bin.
- Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit vielen Kohlenhydraten hilft deinem Körper, effizienter mit Sauerstoff umzugehen.
- Regelmäßige Bewegung: Trainiere vor dem Trek regelmäßig mit Wandern, Bergsteigen oder Ausdauersport, um deine Fitness zu verbessern.
- Achtsam sein: Höre auf deinen Körper. Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel können Anzeichen für Höhenkrankheit sein – in diesem Fall solltest du langsamer machen oder absteigen.
- Vermeidung von Alkohol: Diese können die Atmung in der Höhe beeinträchtigen und Symptome der Höhenkrankheit verstärken.

Unterkünfte auf dem Everest Base Camp Trek
Für die Wanderer auf dem Everest Base Camp Trek gibt es unzählige Teahouses und Lodges. Die meisten davon sind recht einfach gehalten. Vor allem je näher man dem Base Camp kommt, desto niedriger wird der Standard. Von unserer Unterkunft in Gorakshep werde ich noch lange „Alpträume“ haben. Im Großen und Ganzen sind die Teahouses wirklich total in Ordnung. Man hat sein eigenes Zimmer und kann die Gemeinschaftsbäder nutzen. In Namche Bazar hatten wir sogar ein eigenes Badezimmer. Außerdem gibt es einen Gemeinschaftsraum, der geheizt wird. Im Gegensatz zu den Zimmern, diese werden nicht geheizt daher unbedingt einen Schlafsack für die Nächte einpacken. Auch das Essen in den Teehäusern war sehr lecker und man hat eine meist große Auswahl an regionalen und auch internationalen Speisen (wie z.B. Toast, Pizza etc.)
Ich war obendrein sehr überrascht, dass es auf dem Trek eine sehr gute Infrastruktur an Restaurants und Shops gibt. Bis Namche Bazar schlendert man durch Dörfer mit Cafes, Bäckereien etc. In Namche Bazar kann man dann nochmal Snacks auftanken und danach wird die Dichte eher gering (und teuer).
Kosten des Everest Base Camp Trek
Ihr fragt euch vielleicht: Was kostet der Everest Base Camp Trek? Den Trek kann man über eine Vielzahl von Anbietern buchen. Auch Deutsche Anbieter wie der DAV Summit Club bieten den EBC an. Ich war mit dem Summit Club auf dem Kilimandscharo und sehr zufrieden. Mein Ziel war allerdings neben dem Base Camp auf den Lobuche East zu besteigen. Dies haben sie zu der Zeit nicht angeboten. Daher habe ich Trekking Companys in Nepal gesucht und verglichen. Meine Wahl fiel auf Protrek Adventure (keine Werbung, selbst bezahlt). Ich habe mich bei Protrek super aufgehoben geführt. Die Betreuung war 1A und auch unsere Guides und Porter waren toll.
Meine Kosten waren wie folgt:
- Flug MUC-Kathmandu: 740,- Euro
- Kosten Trek: 2000,- Euro (ohne Lobuche East)
- Trinkgeld: 300,- Euro
- Zusatzversicherung: 40,- Euro
- Ausgaben aufm dem Trek*: ca. 50 – 100 Euro
Gesamt: ca. 3080,- Euro
*Hier zu zählen Getränke (waren nicht im Preis inkludiert). Auch heißes Wasser kostet beispielsweise. Außerdem Ausgaben für Wifi, Duschen, Snacks etc.
Außerdem kamen hier noch Zusatznächte in Kathmandu hinzu.
Fakten zum Everest Base Camp Trek
- Dauer: 12 – 14 Tage
- Länge: 130 km
- Höchster Punkt: 5.500m
- Aufstieg: 4975m
- Abstieg: 5040m
- Startpunkt: Lukla
Route zum Everest Base Camp
Die klassische EBC Route führt vom Flughafen Lukla (2800m) über Namche Bazar (3450m) und Dingboche (4440m) zum Everest Base Camp. Ich war mit Protrek Adventure in Nepal unterwegs. Meine Route inkludierte noch die Zeit für den Lobuche East Gipfel (diese findet ihr hier). Die reine EBC-Route sieht wie folgt aus.
EBC Route
- Tag 1: Lukla nach Phakding (2600m)
- Tag 2: Phakding nach Namche Bazaar (3440m)
- Tag 3: Namche Bazaar – Akklimatisationstag
- Tag 4: Namche Bazaar nach Tengboche (3870m)
- Tag 5: Tengboche nach Dingboche (4410m)
- Tag 6: Dingboche – Akklimatisationstag
- Tag 7: Dingboche nach Lobuche (4940m)
- Tag 8: Lobuche nach Gorakshep (5170m) to EBC (5364m)
- Tag 9: Gorakshep nach Dingboche (4410m)
- Tag 10: Dingboche (4410m) nach Namche Bazaar
- Tag 11: Namche Bazaar nach Lukla
- Tag 12: Lukla nach Khatmandu

Erfahrung zum Everest Base Camp Trek
Natürlich möchte ich dich in diesem Blogpost auch an meinen Erfahrungen auf dem Everest Base Camp Trek teilhaben. An dieser Stelle findet ihr meinen Reisebericht in gekürzter Form.
Ankunft in Kathmandu
Nach meiner Landung in Kathmandu wurde ich von einem Fahrer, den meine Trekking Company Protrek Adventure organisiert hat, zuverlässig am Flughafen abgeholt und es ging sofort ins Hotel. Wir waren im besten Viertel für Reisende in Thamel untergebracht. Im Hotel wurde ich gleich von einer Mitarbeiterin von Protrek empfangen und sie hat mein Equipment gecheckt. Jetzt war Zeit für Besorgungen und ich durfte meine Gruppe kennenlernen. Der zweite Tag in Kathmandu war zur freien Verfügung und wir erkundeten die Stadt.

Flug nach Lukla mit dem Helikopter
Nach der Zeit in Kathmandu war ich richtig aufgeregt als es losging. Eigentlich war der Flug mit dem Flugzeug nach Lukla geplant. Der Lukla Airport ist einer berühmtesten Gebirgsflughäfen der Welt – wegen seiner Gefährlichkeit. Er liegt in knapp 3000 Metern Höhe und die Lande- und Startbahn ist nur 527 Meter lang und liegt zwischen Bergmassiv und tiefem Abgrund. Mit etwas Glück durften meine kleine Gruppe und ich die leeren Plätze eines Helikopters auffüllen. Das erste Mal Heli fliegen und dann auch noch mit so einem Blick aus dem Fenster. Unglaublich! Der Flug dauert etwa 30 Minuten und nach der Landung startet die Wanderung in Richtung Phakding, einem kleinen Dorf auf etwa 2.610 Metern Höhe, das als erste Übernachtungsmöglichkeit diente.

Phakding – Namche Bazaar
Am zweiten Tag auf dem Trek wanderten wir durch Dörfer und über unzählige Hängebrücken. Wir konnten die ersten 6000er sehen und überquerten die berühmte Hillary Bridge. Sie thront 70 m hoch über dem schäumenden Dudh-Khosi Fluss. Namche Bazaar ist die größte Ortschaft in der Everest-Region und das wirtschaftliche Zentrum der Sherpa-Kultur. Hier findet man eine Vielzahl an Shops (alle namhaften Outdoor Marken), Cafés, Bars und Hotels.
Akklimatisierung in Namche Bazaar
Die meisten Touren planen einen Tag zur Akklimatisierung in Namche Bazaar ein. Natürlich ist der Tag nicht zum Faullenzen gedacht (was aufgrund der wirklich schönen Unterkunft mit beheizten Betten verlockend wär) sondern es stand die Wanderung zum berühmten Everest View Hotel, um einen ersten Blick auf den höchsten Berg der Welt zu erhaschen. Leider hat er sich versteckt aber dennoch war es ein wirklich schöner Tag!

Namche Bazaar – Tengboche
Weiter geht es nach Tengboche, wo sich das größte Kloster der Region befindet. Von hier eröffnet sich ein spektakulärer Blick auf den Everest, Ama Dablam und andere Gipfel. In Tengboche hatten wir die Gelegenheit einer Zeremonie im Kloster beizuwohnen. Wirklich spannend!

Tengboche – Dingboche
Anschließend führt die Route nach Dingboche. Die Natur wird immer Kärger und man findet nur noch wenige Dörfer oder Restaurants. Dingboche ist dann wieder eine kleine Stadt. In Dingboche auf 4340m Höhe merke ich zum ersten Mal die Höhe und schlafe mit Kopfschmerzen ein. Zum Glück sind diese am nächsten Tag wieder weg. Heute steht eine weitere Wanderung zur Akklimatisierung auf einen kleinen Gipfel um Dingboche an.

Dingboche – Lobuche Village
Heute wandern wir von Dingboche nach Lobuche. Zwischen Dingboche und Lobuche gibt es einen Friedhof für alle Todesopfer der Besteigungen des Mount Everest. Jedem Toten ist mit einem Steinmann, einem Stapel aufgetürmter Steine, die letzte Ehre erwiesen.

Lobuche – Gorakshep – Everest Base Camp
Nach einer wunderbaren Nacht in einem bezaubernden Teahouse in Lobuche ist der große Tag gekommen! Heute geht es zum Everest Base Camp. Auf dem Weg nach Gorakshep fühlt sich etwas wie auf einer Ameisenstraße. Hier ist es wirklich voll und der Pfad ist eng sodass man oft warten muss um Porter oder Transport-Tiere vorbeizulassen. Schon bald erblicken wir das erste Mal den Khumbu Gletscher! Wow! Zur Mittagspause erreichen wir Gorakshep von wo aus es im Anschluss weiter geht zum Everest Base Camp. Hier wird gefeiert und natürlich möchte jeder das Foto am Base Camp Stein (das inzwischen durch ein Schild ersetzt wurde). Müde und glücklich geht es zurück zu unserer Unterkunft in Gorakshep.

Nach diesen beeindruckenden Momenten beginnt der Abstieg über die gleiche Route zurück nach Lukla, wo der Trek mit einem letzten Blick auf die majestätischen Berge endet.
Häufige Fragen rund um den Everest Base Camp Trek
Kann man das Leitungswasser auf dem EBC Trek trinken?
Nein das Leitungswasser ist nicht trinkbar. Meine Empfehlung um Kosten für Wasser und vor allem den Müll zu vermeiden: ich habe während meines Treks eine Filterflasche von LifeStraw genutzt. Das Wasser für meine Trinkblase habe ich mit einem Steripen gereinigt. Hat gut geklappt, kein Durchfall oder sonstige Beschwerden.
Gibt es Geldautomaten auf dem Trek?
Sicher ist: du brauchst auf jeden Fall Bargeld auf dem Trek. Es ist besser Bargeld in Kathmandu abzuheben. Allerdings gibt es noch einen Geldautomaten in Namche Bazaar.
Hat es WLAN in den Teehauses?
Ja, es gab in allen Teahouses WLAN gegen Gebühr.
Gibt es Steckdosen in den Unterkünften?
Es gibt teilweise Steckdosen in den Zimmern. In anderen Teehäusern nur im Gemeinschaftsraum. Wieder andere bieten das Laden von Handys etc. nur gegen Gebühr an. Es schadet also nicht auch eine Powerbank mitzunehmen.
Kann man den Trek ohne Guide machen?
Ja, der EBC Trek kann auch selbstständig durchgeführt werden, aber die meisten Wanderer bevorzugen einen Guide für Sicherheit und bessere Orientierung. Außerdem übernimmt die Trekking Company das Buchen der Teahouses, Inlandsflüge und notwendiger Genehmigungen.
Welche Permits brauche ich für den EBC Trek?
Du benötigst die Sagarmatha-Nationalpark-Genehmigung und eine TIMS-Karte (Trekkers‘ Information Management System).
Was muss ich alles mitnehmen?
Schau dir meine Packliste für den Everest Base Camp Trek an.
Wie fit muss ich für den Trek sein?
Eine körperliche Fitness ist Grundvoraussetzung, wenn man sich in die Höhe begibt und auch vor hat zwei Wochen täglich zu wandern. Ich bereite mich immer mit viel Ausdauertraining und Wandern vor.
Was ist, wenn es mir nicht gut geht?
Die Antwort ist: Heli. Wem es nicht gut geht oder den Trek abbrechen möchte wird mit dem Helikopter ausgeflogen. Hierfür muss man im Vorfeld eine Versicherung nachweisen. Von unserer Gruppe bestehend aus 4 Personen wurden 2 Personen mit dem Heli evakuiert. Von dort aus kommt man dann erstmal ins Krankenhaus (ist Pflicht).